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Tiere im und um den Teich
Was für Tiere leben in meinem Teich?
Artikel von garten-reinisch.at am 17.6.2022Der Schwimmteich oder Gartenteich dient als Lebensraum für Mensch und Tier. Lebewesen besiedeln das Wasser und bringen dadurch Leben in den Teich. Vor allem Kinder erfreuen sich daran, wenn sie mit Käscher und Kübel ausgestattet den Lebensraum durchforsten.
Doch welche Tiere leben eigentlich im und um den Teich?
Sind sie nützlich? Dienen sie nur als Ernährungsgrundlage für andere Tiere?
Wie kommen die Tiere überhaupt in meinen Teich?
Kleinslebewesen
Mikroorganismen
Mikroorganismen siedeln sich als erstes im Teich an und sorgen somit für ein biologisches Gleichgewicht im Wasser. Mikroorganismen, oder vor allem Bakterien bauen verschiedene Stoffe ab, allerdings gibt es auch welche die für Fäulnis sorgen können und somit die Wasserqualität negativ beeinflussen können. Daher muss darauf geachtet werden, dass das organische Material im Teich nicht überhandnimmt. Abgestorbene Pflanzenteile, eingefallenes Laub aber auch im Wasser verendete Tiere müssen daher entfernt werden. Anderenfalls kann das Wasser "kippen" - also aus dem Gleichgewicht geraten. Das ist gefährlich für die Wasserqualität und daher auch für alle anderen Tiere im Teich.Algen
An Algen denkt normalerweise niemand zuerst, wenn es um typische Lebewesen im Teich geht. Allerding gehören auch diese dazu und siedeln sich sehr zum Leidwesen der Teichbesitzer oftmals in großer Anzahl an.
Sie nutzen lediglich vorhandene Nährstoffe und Räume schneller als Wasserpflanzen. Überdies ist ihre Nährstoff-Abbauleistung und Sauerstoffproduktion größer als die der Wasserpflanzen. Sie bieten vielen Wassertieren Nahrung und Aufenthaltsraum. Bloß ansprechend ist ihr massenhafter Anblick meist nicht. Algen erfüllen in jedem Gewässer wichtige Aufgaben!

Insekten und Larven
Kaum ist das Wasser im Teich eingelassen, sind auch schon die ersten Insekten da. Sie fliegen über die Wasseroberfläche und halten sich an den Pflanzen nahe des Teichs auf. Einige Arten nutzen das Wasser zur Eiablage, wodurch innerhalb kürzester Zeit Larven im Teich zu erkennen sind. Unbeliebt und problematisch können Gelsenlarven sein.Damit es nicht so weit kommt, sollten entsprechende Gegenmaßnahmen zum Einsatz kommen:
- Fische einsetzen, die sich von den Larven ernähren (Sind allerdings schlecht für die Wasserqualität)
- Larven mit einem sehr feinmaschigen Köcher aus dem Wasser entfernen
- Nützlinge, wie Frösche und Erdkröten, anziehen
Natürlich sind aber nicht alle Insekten im und am Gartenteich lästig oder potentiell schädlich. Das Wasser zieht auch Libellen, Wasserläufer und verschiedene Fliegenarten an. Darüber hinaus dient der Teich vielen nützlichen Insekten als Wasserquelle.
Köcherfliegen und Wasserflorfliege
Die Wasserflorfliege lebt räuberisch 2 Jahre im Wasser, danach verpuppt sie sich und schlüpft nach 2 Wochen. Das Weibchen legt bis zu 2000 Eier.Wasserwanzen
Wanzen entwickeln sich über 5 Stadien allmählich zum erwachsenen Insekt. Es ist ein braunes Insekt mit weissem Bauch und langen Beinen. Die hellbraunen Wanzen, schwimmen auf dem Rücken und rudern mit ihren langen Beinen.Wasserläufer
Wasserläufer laufen auf der Wasseroberfläche und erbeuten vor allem Insekten, welche ins Wasser gefallen sind.Rückenschwimmer
Rückenschwimmer schwimmen unter der Wasseroberfläche auf dem Rücken. Sie atmen mit der Hinterleibspitze, wobei ihnen der Luftvorrat im Bauch und unter den Flügeln Auftrieb verleiht. Sie sind gute Flieger.Libellen
Sie sind bei uns 3 bis 10 cm lang, haben 4 fast durchsichtige, schmale Flügel und einen dünnen langen Hinterleib. Ihr Körper schillert oft in verschiedenen Farben, z.B. feuerrot, orange, gelb und braun.Libellen haben hat zwei riesige Facettenaugen an der Oberseite des Kopfes, mit denen sie Tag und Nacht gut sehen können. Ein Facettenauge ist aus vielen kleinen Augen zusammengesetzt. Jedes kleine Auge sieht einen Punkt des gesamten Bildes.
Die Libelle schießt geräuschlos durch die Luft. Sie bleibt wie ein Hubschrauber auf der Stelle stehen und kann sogar rückwärts fliegen. Sie fängt ihre Beute im Flug, mit der Unterlippe und manchmal auch mit den Beinen. Ungeheuer schnell jagt sie ihre Beute, wie z.B. Mücken, Fliegen, Schmetterlinge und andere Insekten.
Die Weibchen legen ihre Eier in Laichschnüren ins Wasser oder auf eine Wasserpflanze. Die Larven der Libellen heißen "Nymphen" oder "Halbpuppen" und leben im Wasser. Sie sind Räuber, die viele kleine Wassertiere fressen, wie die Gelsenlarve.

Amphibien
INFO: Dass entfernen von Amphibienlaich ist laut österreichischem Naturschutzgesetz in jedem Teich – auch im privatem Schwimmteich – verboten.Frösche
Frösche benutzen den Gartenteich zur Ablage ihres Laichs und schützen sich im Wasser auch vor Fressfeinden. Das Quaken wird von einigen Menschen als lästig empfunden und kann an einigen Tagen im Jahr tatsächlich sehr langanhaltend ertönen und überraschend laut sein.Diese kleine Störung sollte aber jeder in Kauf nehmen - denn Frösche sind ausgesprochen nützlich. Sie ernähren sich von Insekten und halten damit Schädlinge im Schach. Darunter beispielsweise auch Gelsen und Gelsenlarven.
Kaulquappen erhalten! Kaulquappen sind die wichtigsten Helfer im Teich. Sie „raspeln“ sämtliche Beläge von Steinen, Folien und sonstigen Oberflächen. Daher erhalten sie alle Laichballen oder –schnüre, um das natürliche Gleichgewicht Ihres Teiches zu erhalten. (Keine Angst vor vielen Fröschen: Statistisch gesehen bleibt von einem Laichballen (500-1000 Eier) nur ein adultes Tier am Leben.)
Kröten
Auch die Kröten laichen im Teich, halten sich sonst aber lieber nur in der Umgebung des Wassers und nicht darin auf. Auf ihrem Speiseplan stehen große Mengen an Insekten und deren Larven aber auch Nacktschnecken. Wer sie im eignen Grün entdeckt, sollte sich über die Hilfe bei der Schädlingsbekämpfung freuen.Einige Krötenarten überwintern an den tiefen Stellen im Schwimmteich. Allerdings schaffen es viele nicht im Frühjahr über die steilen glatten Folienwände an die Oberfläche zu kommen. Sie ertrinken hilflos. Heben sie solche Tiere mit dem Kerscher nach oben und setzen Sie die Tiere im Randbereich ab, von dort können sie sich problemlos an Landbewegen.
Tote Kröten bitte sofort entsorgen. Diese sondern Toxine und jede Menge Nährstoffe aus, welche starkes Algenwachstum verursachen können.
Molche
Nur wer lange Zeit ruhig am Wasser sitzt und genau hinsieht, wird hin und wieder Lurche beobachten können - denn die Tiere sind scheu und schnell. Aber ebenso wie Frösche und Kröten ausgesprochen nützlich. Werden einige Exemplare bei der Teichreinigung gefunden, sollten sie daher vorsichtig in einen Eimer verbracht und so schnell wie möglich wieder in den Teich gesetzt werden.Sonstige Tiere
Wasserschnecken
Einige Teichbesitzer lassen sich Wasserschnecken aus dem Fachhandel einiges an Geld kosten, dabei siedeln sich die Weichtiere bei entsprechenden Bedingungen sozusagen "von alleine" an. In manchen Fällen werden sie auch über Wasserpflanzen oder andere Tiere eingetragen. Da sich einige Arten unter anderem von Algen und abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren, können sie im Teich gute Dienste leisten und die Wasserqualität verbessern.Fische
Es wurden gar keine Fische in den Teich eingesetzt aber trotzdem schwimmen sie plötzlich durchs Wasser? Das ist zwar selten aber möglich. Beispielsweise dann, wenn Wasserpflanzen aus einem Teich mit Fischen übernommen werden und sich an ihnen Laich befand. Der Laich kann aber wiederum auch über andere Tiere eingetragen werden, denn Jungfische können auch dann noch schlüpfen, wenn der Laich über mehrere Stunden hinweg außerhalb des Wassers aber feucht war.Vermeiden Sie Fische
Im Schwimmteich sollten keine Fische sein, diese verursachen durch mineralische Ausscheidungen Algenwachstum. Durch die Fütterung kommt es zu einem zusätzlichen Nährstoffeintrag. Wenn Sie nicht auf Fische verzichten wollen, empfiehlt ich eine eingehende Beratung und Aufklärung aller Vor- und Nachteile.
Muscheln
Teichmuscheln sind schwierig zu beobachten und fallen oft erst bei der Teichreinigung auf. Ihre Larven können über Fische und seltener über Pflanzen in den Gartenteich eingetragen werden. Die Larven heften sich an Fische an und leben zunächst als Parasiten. Wenn sich aus diesen Larven, den sogenannten Glochidien, adulte Muscheln entwickeln, ernähren sie sich von Kleinstlebewesen und Algen, die sie aus dem Wasser filtern. Auch sie können also zu einer guten Wasserqualität beitragen.Vögel
Für viele Vögel sind Gartenteiche anziehende Punkte, dienen ihnen als Wasser- und Nahrungsquelle. Sie fangen Insekten und trinken aus flachen Bereichen. Doch vor allem Enten können einen Teich in kürzester Zeit verwüsten, daher sind sie unbedingt zu verjagen. Es gibt unterschiedliche Methoden um dies zu erzielen.Tipp: Eine Enten-Attrappe kann die Gefahr von den Fischen fernhalten, da sie fliegenden Tieren symbolisiert, dass der Gartenteich bereits "besetzt" ist.
Lebewesen anziehen und schützen
Viele Kleinstlebewesen und Tiere siedeln sich von ganz allein im und am Teich an und benötigen dafür keine besonderen Voraussetzungen - Wasser und einige Pflanzen reichen ihnen bereits aus. Wer aber ideale Bedingungen für eine Vielzahl an Tierarten schaffen und diese auch schützen möchte, sollte auf einige Faktoren achten:Wassertiefe variieren
Der Teich wird am besten in Stufen angelegt, sodass sich entlang der Seiten verschiedene Absätze befinden. Das bietet unterschiedlichen Tierarten die jeweils passende Wassertiefe.Ausstiegsmöglichkeiten einbauen
Sehr flache Uferbereiche und stabil aufeinander gestapelte Steine oder Platten sind von Vorteil für viele Tierarten. Vögel und andere Wildtiere können hier leichter trinken. In den Teich eingefallene Tiere können sich an diesen Stellen retten. Flache Uferbereiche mit entsprechendem Umfang können zudem als Vogelbad dienen.Abwechslungsreich bepflanzen
Dichte Sumpfpflanzen, Wasserrosen mit großen Schwimmblättern und Wasserpflanzen bieten Schutz durch Versteckmöglichkeiten, Nahrung für viele Lebewesen und im Falle der Wasserpflanzen auch Sauerstoff. Sie dienen als Ablageplatz für Laich, können Schatten spenden und verbrauchen zudem Nährstoffe, was wiederum der Wasserqualität zugutekommt. Teichrand, flache Uferbereiche und der Teich selbst sollten daher abwechslungsreich bepflanzt werden. Die Menge der Pflanzen sollte aber nicht übertrieben ausfallen und auf Zuwachs ausgelegt sein.Verstecke anbieten
Dichtwachsende und großblättrige Gewächse stellen bereits Versteckmöglichkeiten im Wasser und am Ufer dar, dabei sollte es aber nicht belassen werden. Auch zu Höhlen gestapelte Steine, Haufen aus Reisig und Laub, Stauden, Hecken und Nistkästen werden gerne angenommen. Sie bieten Schutz, ziehen verschiedene Tiere an und können sogar dekorativ zur Gestaltung eingesetzt werden.Sonne und Schatten
Den ganzen Tag pralle Sonne oder ausschließlich Schatten tun keinem Teich gut. Besser ist es, wenn zumindest ein Teil der Wasseroberfläche leicht beschattet wird. Das verhindert, dass sich das Wasser im Sommer zu sehr aufheizt. Zudem zieht auch der Wechsel von schattigen und sonnigen Bereichen mehr Tierarten an.Vorsicht: Netze sind gefährlich
Um den Teich vor Fischräubern wie Katzen und Reihern zu schützen, werden gelegentlich Netze über das Wasser gespannt. Leider können diese für einige Tiere tödlich sein. Vögel können sich beim Versuch zu trinken oder Insekten zu fangen darin verheddern. Gleiches gilt für Katzen, Frösche, Kröten und viele andere Tiere. Besser ist es daher, den Teichbewohner ausreichend Versteckmöglichkeiten zu bieten und zur Abwehr von Reihern oder Enten eine Attrappe aufzustellen.Quelle Fotos: www.piqs.de
Fotograf: Der_Canoniker, matu
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Quelle: www.hausgarten.net, www.naturimgarten.at, www.wikipedia.at
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